Strahlend weiße Zähne beim Lächeln? Das liegt seit Jahren im Trend, weil es Attraktivität, Sympathie und Erfolg verspricht. Der Gilb auf den Zähnen gilt mittlerweile als unästhetisch, weshalb sich immer mehr Menschen die Zähne chemisch bleichen lassen (Bleaching = Bleichen).
Durch die Zahnpflege zu Hause lassen sich die Verfärbungen oft nicht mehr entfernen, in manchen Fällen hilft selbst die professionelle Zahnreinigung in der Zahnarztpraxis nicht weiter.
Vor dem Bleichen
Vor jeder Zahnaufhellung stehen der Besuch beim Zahnarzt und eine gründliche Reinigung der Zahnoberfläche (Professionelle Zahnreinigung). Wichtig ist auch, dass alle Zähne kariesfrei sind. Sonst können die chemischen Stoffe in den Zahn eindringen und Schäden verursachen.
Auch das Zahnfleisch muss gesund sein (kein Zahnfleischbluten, keine Zahnfleischtaschen).
Wichtig ist der Hinweis, dass Zahnfüllungen und Verblendungen aus Keramik oder Kunststoff, hier beispielsweise Kronen oder Brücken, sich nicht bleichen lassen.
Das bedeutet, dass sie nach der Bleichprozedur dunkler gefärbt sind, was der Zahnarzt möglicherweise anschließend durch neue Füllungen korrigieren muss.
Die Weißmacher
Beim Bleaching werden Präparate eingesetzt, die Wasserstoffperoxid bzw. Carbamidperoxid (die Vorstufe von Wasserstoffperoxid) enthalten. Sie dringen in den Zahnschmelz ein und setzen Sauerstoffradikale frei, welche die Farbstoffe im Zahn chemisch verändern (oxidieren). Die Zähne erscheinen optisch heller, weil die farbgebende Wirkung durch die vorgenannte Vorgehensweise aufgehoben wird.
Die Methoden
Es gibt verschiedene Methoden, um die Zähne aufzuhellen. Manche Bleichmittel werden ausschließlich in der Zahnarztpraxis angewendet („in office bleaching“), daneben bieten Zahnärzte auch das Aufhellen für zu Hause an („home-bleaching“). Der Unterschied liegt hauptsächlich in der Konzentration der Bleichmittel.
Beim Zahnarzt
Beim „in-office-bleaching“ wird der Zahnfleischrand zum Schutz abgedeckt und die Zähne mit hochkonzentrierten Aufhellungsmitteln behandelt – manchmal auch unter Einwirkung von Wärme bzw. Licht auf die Zahnoberfläche. Nach 15 bis 30 Minuten wird das Gel entfernt. Diese hochkonzentrierten Mittel müssen unter genauester Beobachtung des Zahnarztes gehandhabt werden. Auch hier ist eine nachfolgende Fluoridierung der Zahnoberfläche ratsam.
Abgestorbene oder wurzelbehandelte Zähne werden oft dunkel und heben sich optisch von den Nachbarzähnen ab. Doch auch hier helfen spezielle Aufhellverfahren. („walking-bleach-technique“). Der Zahnarzt bringt die Bleichsubstanz direkt in den Zahn ein und verschließt die Öffnung provisorisch. Das Mittel bleibt einen oder mehrere Tage im Zahn.
Wie lange das Weiß hält
Nach Angaben der Bundeszahnärztekammer variieren die Erfolgsquoten der Bleichtherapien in der Literatur extrem. Am Anfang sei meist eine deutliche Zahnaufhellung zu beobachten (ein bis zwei Stufen oder mehr). Nach wenigen Jahren ist die Aufhellung durch Genussmittel (Tee, Kaffee, Nikotin, Wein) oder den natürlichen Alterungsvorgang meist wieder deutlich reduziert und es muss erneut gebleicht werden. Die Aufhellung hält also nicht ewig.
Nebenwirkungen
Bleichungen können Zähne und Zahnhälse überempfindlich für Reize machen (Kälte, Wärme, Süßes, Saures). Die verstärkte Empfindlichkeit der Zähne lässt sich in vielen Fällen durch Fluoridierungsmaßnahmen beheben. Man sollte die Bleichung aber auf keinen Fall mehrmals jährlich durchführen und sich mit dem behandelnden Zahnarzt absprechen.
Das Bleichmittel kann Reizungen der Schleimhaut verursachen. Nach derzeit vorliegenden wissenschaftlichen Untersuchungen wird die Zahnhartsubstanz nicht beeinträchtigt, sofern man die Anwendungsvorschriften beachtet.
Wer nicht?
Auf das Zähnebleichen verzichten sollten Menschen mit Zahnnerven, die nah an der Zahnoberfläche liegen, vielen und großen Füllungen, überempfindlichen Zähnen, Rissen im Zahnschmelz, Zahnspangenträger sowie Schwangere.